Hereditäre Pankreatitis (PCTT; MIM#167800; AD)

  • Probenmaterial

    circa 5 ml peripheres EDTA-Vollblut, DNA
    Zur Vermeidung einer Kontamination der Probe bitte ein separates Probenröhrchen einsenden !

  • Probentransport

    Postversand möglich

  • Klinische Indikationen

    u.a. rezidivierende Pankreatitis mit erhöhten Laborwerten ohne externe Noxen, ggf. früh manifestiert, auffällige Familienanamnese

  • Methode

    Sequenzanalyse PRSS1-Gen Exon 1-5 (± angrenzende IVS),
    Next Generation Sequencing (NGS), ggf. Sangersequenzierung SPINK1-Gen Exon 1-4 (± angrenzende IVS),
    MLPA (Fa. MRC Holland) Sequenzanalyse CTRC-Gen Exon 1-8 (± angrenzende IVS)

  • Ansatztage

    Mo – Fr (in dringenden Fällen bitte Rücksprache/Anfrage), Untersuchungsdauer circa 4 Wochen

  • Referenzwerte

    siehe NM-Nr. unter Parameter und Bemerkungen

  • Hinweise / Bemerkungen

    Formen der hereditären Pankreatitis (MIM#167800) sind u.a. autosomal dominant erblich und assoziiert mit Veränderungen im PRSS1-Gen (MIM*276000, 7q35, NM_002769) oder (mehrheitlich) autosomal rezessiv erblich aufgrund von Veränderungen im SPINK1-Gen (MIM*167790, 5q32, NM_003122). Die Beschwerden beginnen zumeist vor dem 20.Lj. mit rezidivierenden Koliken des Abdomens bei ggf. Calcium- o. Proteinsteinen in den Pankreasgängen. Neben einer chronischen Pankreasinsuffizienz besteht vor allem bei zusätzlichen Noxen (u.a. Nikotin, Alkohol) die Neigung zu Pankreaskarzinomen. Auch bei heterozygoter Veränderung (z.B. SPINK1:p.Asn43Ser) kann bei zusätzlichen Noxen bereits eine Pankreatitisneigung bestehen. Daneben bestehen Assoziationen mit Cystischer Fibrose (MIM*602421, der zweithäufigsten Ursache einer kindlichen chronischen Pankreatitis und Assoziationen mit CTRC-Gen-Varianten (MIM*601405, 1p36.21). Auch werden sog. digenischer Vererbungsmodi (Transheterozygotie) beobachtet, d.h. Veränderungen in zwei der o.g. Gene. Bei ca. 50% der Patienten mit chronischer Pankreatitis können ursächliche Veränderungen in den o.g. Genen nachgewiesen werden.

  • Querverweise

  • Akkreditierung

  • Stand

    24. Januar 2024